Pilgerbericht 2008

Fahrradwallfahrt Schwalmtal nach Trier 2008

Am Christi-Himmelfahrtstag, dem 1. Mai 2008, begann die Wallfahrt der Schwalmtaler Trierpilger mit der Messe um 5.30 Uhr in St. Michael. Der Dom war gut gefüllt mit Wallfahrern, Familienmitgliedern und Freunden. Zum vierten Mal machte sich eine Fahrradwallfahrt mit Jugendlichen auf den Weg zum Apostelgrab. Wir verabschiedeten uns beim Auszug von den Fuß- und Fahrradpilgern und trafen uns zu einer ersten kurzen Besprechung neben der Kirche. Dort bekamen wir einige Verhaltensregeln mit auf den Weg. Dann unser erster Schreck: das Fahrrad von Martin und die Fahrradtasche von Franziska waren weg. Beides fand sich nach einigem Suchen ein paar Meter weiter wieder. So fuhren wir frohgelaunt durch Wald und Feld in Richtung Wegberg.
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Die Strecke

„Pilgern muß auch immer ein bißchen weh tun.“ (W. Wolters)

Die Strecke gliedert sich in drei Etappen und wird „traditionell“ an Christi Himmelfahrt in Angriff genommen.
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Pilgerbericht 2006

Am Christi-Himmelfahrtstag, dem 25. Mai 2006, begann die Wallfahrt der Schwalmtaler Trierpilger mit der Messe um 5.30 Uhr in St. Michael. Der Dom war gut gefüllt mit Wallfahrern, Familienmitgliedern und Freunden. Zum zweiten Mal machte sich eine Fahrradjugendwallfahrt auf den Weg zum Apostelgrab, zum ersten Mal Mitglieder der evangelischen Gemeinde, unter ihnen Pfarrer Thummes, und der katholischen Gemeinde gemeinsam. Da es beim Auszug in Strömen regnete, beschlossen wir, uns in der Kirche zu versammeln. Daher konnten wir leider nicht bis zum Kreuz am Zoppenberg mitgehen. Wir verabschiedeten uns beim Auszug von den Fuß- und Fahrradpilgern, bekamen einige Verhaltensregeln mit auf den Weg und fuhren durch Wald und Feld in Richtung Wegberg.

Auf den Rädern saßen Vivian Ackermann, Thorsten Aymanns, Andre Berndt, Ingo Brückner, Philipp Deutschmann, Pascal Dies, Sebastian Ecken, Luisa Freudl, Lydia Freudl, Udo Freudl, Tobias Gravendyck, Heinz-Peter Heggen, Marissa Heggen, Katerina Joerissen, Michael Kahlen, Lukas Kaiser, Dominik Kursawa, Alexander Lehmann, Luise Lorber, Christian Louven, Florian Mewißen, Franziska Mewißen, Johannes Mewißen, Paul Mewißen, Sven Passek, Thomas Pfeiffer, Nadine Pietschmann, Dominik Reinartz, Sarah Renkes, Christoph Röttgen, Gottfried Schmitz, Sebastian Schnitzler, Arne Thummes, Gerrit Trabandt, Paul Tuchborn, Thomas Weber, Daniel Weuthen und Stefan Wetzels.

Wir wurden in diesem Jahr von zwei Fahrzeugen mit Anhänger begleitet, die von Marlies Fritsch und Rainer Trabandt gesteuert wurden.

Es herrschte Gegenwind, es regnete immer noch und in Rickelrath hätten wir beinahe den ersten Unfall gehabt. Unsere erste Rast machten wir in Baal am Bahnhof, wo es für einen Moment aufhörte zu regnen. Dort wurden unsere eigenen Liederbücher verteilt und zum ersten Mal erklang unser Gesang, begleitet von den Gitarrenklängen von Arne Thummes.

Eine nächste Rast gab es an einem kleinen Bahnhof hinter Jülich. Dort konnten wir Udo Freudl begrüßen, unseren ersten Aachener Mitpilger, der sich von Aachen aus auf den Weg zu uns gemacht hatte.

Weiter ging es bis Euskirchen. Marlies und Rainer wurden vorgeschickt, einen überdachten Platz zu suchen, wo wir uns trocken aufhalten konnten. Wir fanden eine Schulhof mit überdachtem Eingang. Hier machten wir Mittagspause. Vor der Weiterfahrt hörten wir aus der Apostelgeschichte die Berufung des Matthias und sangen zum ersten Mal das Matthias-Lied. Weiter ging es über Bad Münstereifel in Richtung Jugendkreuz in Blankenheim. Vor dem Heino-Cafe hatten Dauerregen und Gegenwind gesiegt und die ersten Pilger gaben auf und mussten abgeholt werden.

Am Jugendkreuz nutzten wir die besinnliche Pause zu einigen erklärenden Worten zur Matthiasbruderschaft und zur Geschichte der Pilgerkreuze. Auch ein kleines Geschenk an die Fuß- und Fahrradpilger wurde deponiert. Nach einem Erinnerungsfoto ging es weiter.

Über Blankenheim kämpften wir uns die letzen Kilometer bis Ripsdorf hinauf. Einige Jugendliche waren mit den Autos bereits vorgefahren, so daß sich das Gedränge vor der einzigen Dusche etwas entzerren konnte. Nachdem die letzten Jugendlichen zur späten Stunde Ripsdorf erreicht hatten, gab es Abendessen, vorbereitet von Lydia und Luisa Freudl aus Aachen.

Die erste Unterkunft und der höchste Punkt unserer Wallfahrt auf 495,3m waren erreicht. Schnell waren die Betten verteilt. Wer sich kein Bett erkämpft hatte, schlief in der Bibliothek oder im Speisesaal. Es gab ein hervorragendes Nudelgericht und leckeren Pudding. Danach waren alle ziemlich schnell im Bett verschwunden.

Nachdem der Bäcker des Ortes im vorigen Jahr mit dem Wunsch nach 150 Brötchen überfordert war, hatten wir in diesem Jahr vorgesorgt und diese rechtzeitig bestellt. Nachdem man den Schlafplatz wieder in einen Speisesaal verwandelt hatte, halfen alle mit beim Tisch decken und aufräumen, so daß wir pünktlich losfahren konnten.

Nach reichlichem Frühstück ging es zunächst bis Jünkerath bergab. Von hier an radelten wir im strömenden Regen durch das Kylltal. Zunächst ging es nach Gerolstein, anschließend nach Kyllburg.

In Kyllburg machten wir Mittagspause. Da es immer noch regnete, fuhren wir unsere Begleitfahrzeuge bis vor den Bahnhof. Dort luden wir Bänke und Tische aus, um diese im Wartesaal aufzubauen. Dort gab es selbstbelegte Hamburger, Pudding und Joghurt. Ebenfalls im Bahnhof begegneten wir den Fußpilgern aus Willich, die sich über unser Improvisationstalent amüsierten.

Jetzt mussten wir hinter Kyllburg den sehr steilen Berg hinauf. Dort gab Luises Fahrrad seinen Geist auf. Nachdem bei einer Abfahrt ein Pilger gestürzt war, kam die Anordnung, die Berge sehr vorsichtig hinunterzufahren, was zur Folge hatte, daß fast alle keine Bremsbeläge mehr hatten. Daraufhin bekamen Rainer und Marlies den Auftrag, nach Bitburg vorzufahren, um in den Fahrradläden ein Ritzel für Luises Fahrrad und alle Bremsbeläge aufzukaufen und zum Helenenberg vorzufahren.

Wir erreichten Kordel. Dort mussten einige abgeholt werden, weil sie den 9 km steilen Aufstieg bergauf über Welchbillig nach Helenenberg nicht mehr schafften. Nach einem reichlichen Abendessen aus der Ausbildungsküche der Berufsschule, die von der Ordensgemeinschaft der Salesianer geleitet wird, zogen wir uns zur Fahrradreparatur in die Turnhalle, unserem Übernachtungsquartier zurück. Leider war die Turnhalle nicht geheizt, so daß wir unsere Schuhe und Kleider zum Teil mit dem Fön trocknen mussten. Und wieder wurde das Matthias-Lied geübt, wir wollten uns beim Einzug ja nicht blamieren.

Am nächsten Morgen waren alle Fahrräder wieder fahrbereit, auch das Fahrrad von Luise. Im Anschluss an ein gutes Frühstück, dem Morgengebet und einigen Worten zum Heiligen Matthias ging es wieder bergab nach Kordel und dann weiter entlang der Kyll und Mosel nach St. Matthias, wo wir zum Schrecken von Marlies eine ganze Stunde zu früh ankamen. So hatten wir noch Zeit, ein defektes Fahrrad zu reparieren. Wir hatten gut geübt. Zum Einzug sangen alle das Matthias-Lied fast auswendig und 24 nasse und stolze Erstpilger erhielten die Pilgermedaille. Das „grüne“ Liederheft fand unser Pilgerpater Hubert so interessant, daß er es mitnahm.

Danach ging es sofort zur Kaserne. Udo hatte dort die Unterkunft organisiert. Wir wechselten die nassen Kleider und machten uns bereit für die Stadtbesichtigung.

Zuerst suchte jeder ein Restaurant seiner Wahl auf, anschließend traf man sich an der Basilika. Dort wartete unserer Führer, der uns erzählte, daß er früher bei der evangelischen Gemeinde in Waldniel tätig war, jetzt an der Basilika in Trier. Er sprach über die Geschichte der Basilika und zeigte uns die Ausgrabungen. Dort fanden uns Peter und Wera, die mit dem Zug nachgekommen waren. Weiter ging es am Dom vorbei zur Porta Nigra. Von dort ging es zum Bitburger Wirtshaus, wo wir bei Kerzenschein unser Abendessen einnahmen. Anschließend trafen wir uns wieder zum Gottesdienst in der Basilika.

Danach ging es wieder in die Innenstadt. Die meisten von uns trafen sich wieder an der Porta Nigra, wo wir die Außenterrasse einer Gaststätte belegten. Weit vor Mitternacht hatten auch die letzten Heimkehrer ihr Bett gefunden. Nur Dominik machte uns Sorgen. Er lag mit Fieber im Bett und wurde von uns mit kalten Wadenwickeln versorgt.

Am Morgen gab es Frühstück auf dem Flur. Aus jedem Zimmer wurden Tisch und Stühle auf den Flur gestellt. Udo hatte frische Brötchen besorgt, es gab Marmelade, Nutella, Wurst und Käse, Kaffee und Orangensaft. Anschließend fuhren wir nach St. Matthias und nahmen am Pilgerhochamt auf dem Freihof teil. Einige unserer jüngeren Teilnehmer waren (nach anstrengender Überzeugungsarbeit von Bruder Thomas) als Messdiener dabei. Unsere Gruppe stand auf einer Erhöhung und hatte bereits die Schwalmtal-Fahne im Baum aufgehängt. Die namentliche Begrüßung unserer Gruppe durch den Abt wurde unsererseits mit lautem Jubel beantwortet, was zur allgemeinen Heiterkeit führte. Durch unsere einheitlichen T-Shirts bildeten wir einen schönen Farbtupfer in der Menge und Thorsten konnte stolz sagen: Das waren meine Jugendlichen. Nach der Messe begrüßten wir die Schwalmtaler Fahrrad-, Bus- und Autopilger und alle bekamen eine Erbsensuppe. Jetzt konnten wir die Fahrräder verladen. Herr Thönnissen von der Firma Tacken, von den Jugendlichen liebevoll Opa Willi genannt, hatte mit seinem Lastwagen eine ganze Bushaltestelle blockiert. Nach dem Aufladen fuhr er sie für uns wieder nach Hause.

Udo, Luisa, Rainer, Gerrit, Peter, Wera, Lukas und Christoph mussten sich nun verabschieden. Sie fuhren unsere Begleitfahrzeuge wieder nach Hause und nahmen den kranken Dominik mit.

Um 14.00 Uhr machten wir uns zu Fuß auf zur Römerbrücke, um die Fußpilger zu empfangen und sie nach St. Matthias zu begleiten. Ihr Einzug in St. Matthias war zugleich unser Schlusssegen. Gegen 16.15 Uhr verabschiedeten wir uns von den Fußpilgern und von St. Matthias im Schlusskreis mit den ersten beiden Strophen des Liedes „Möge die Straße uns zusammen führen“. Jetzt ging es zum Bahnhof Trier Süd. Um 22.06 kamen wir in Mönchengladbach an. Eltern oder Ehepartner standen schon am Bahnsteig, um uns abzuholen. Noch einmal sahen wir uns auf dem Gelände der Firma Tacken in Waldniel. Hier war Koffer- und Fahrradausgabe. Alle fuhren müde, aber froh über eine schöne gemeinsame Wallfahrtszeit nach Hause ins Bett.

Es war ein Versuch. Das erste Mal machten sich katholische und evangelische Christen gemeinsam auf den Weg nach Trier zum Apostelgrab. Wir haben sehr viel erzählt, gelacht und vor allen Dingen sehr viel von einander gelernt. Für keinen von uns war dies die letzte Wallfahrt nach Trier.

Wir danken allen, die uns geholfen haben, diese Wallfahrt machen zu können:
bei Arne und Thorsten für die Gestaltung der Abend- und Morgengebete,
bei Arne für die musikalische Gestaltung,
bei Gottfried und Paul, die für die Fahrradreparaturen zuständig waren,
bei Lydia, die für uns am Herd stand,
bei Udo für die Quartiersuche,
bei Rainer, der für das Gepäck zuständig war,
bei Andre für seine hilfreichen Hinweise zur Sicherheit,
bei Marlies, die unermüdlich für unser leibliches Wohl gesorgt hat,
bei allen Fahrern und Sponsoren,
den freundlichen Menschen unterwegs,
den Matthiasbruderschaften in Schwalmtal
und natürlich dem Heiligen Matthias, der uns so sicher geleitet hat.

Schwalmtal, im Juni 2006

Gez. Marlies Fritsch

Pilgerbericht 2005

Am Christi-Himmelfahrtstag, dem 5. Mai 2005, begann die Wallfahrt der Schwalmtaler Trierpilger mit der Messe um 5.30 Uhr in St. Michael. Der Dom war gut gefüllt mit Wallfahrern, Familienmitgliedern und Freunden. Zum ersten Mal machte sich in diesem Jahr eine Gruppe als Fahrradjugendwallfahrt auf den Weg zum Apostelgrab. Wir begleiteten die Fußpilger bis zum Kreuz am Zoppenberg. Dort verabschiedeten wir uns von den Fußpilgern und den Schwalmtalern, die uns bis hierher gefolgt waren und fuhren durch Wald und Feld in Richtung Wegberg. Auf den Rädern saßen Gottfried Schmitz, Paul Mewißen, Florian Mewißen, Johannes Mewißen, Dominik Reinartz, Lukas Kaiser, Christoph Röttgen, Peter Röttgen, Stefan Lamberti, Frederike Lorber, Luise Lorber, Bettina Lorber, Anna von Gehlen, Johannes von Gehlen, Esther Theven, Timo Dohmen, Eva Jacobs, André Deckers, Raphael Sill, Sven Passek, Marissa Heggen, Heinz Peter Heggen und Thorsten Aymanns. Hinter dem Steuer unseres Begleitfahrzeuges machte sich Marlies Fritsch zu schaffen.
Entgegen aller Voraussagen war das Wetter am ersten Tag wie für uns bestellt. Die Sonne schien, die Temperatur war pilgerfreundlich und der Wind war immer in unserem Rücken. Bereits in Beeck aber begann eine nicht endende Serie von kleinen Pannen. Dank der fachkundigen Hilfe technikbegeisterter Fahrradmechaniker war aber immer alles schnell behoben. An einem Wegkreuz zwischen Erkelenz und Jülich machten wir unsere erste Rast. Marlies öffnete zum ersten Mal ihre Holzkiste, deren Inhalt an Schokoriegeln aller Art nie leer wurde. Weitere Köstlichkeiten kamen später hinzu, doch zunächst mussten unsere Lunchpakete ausreichen. Nach einem Gebet machten wir uns wieder auf den Weg. Eine nächste Rast im Sonnenschein gab es am Hambacher Forst. Auf der Autobahnbrücke hinter Ellen konnten wir Udo Freudl begrüßen, unseren ersten Aachener Mitpilger, der sich gegen den Wind von Aachen bis hierher gekämpft hatte.

Weiter ging es bis Juntersdorf. Hier machten wir in der Sonne liegend Mittagspause am Neffelsbach. Wir stärkten uns vor dem langen Aufstieg in die Eifel, der hier begann. Nun begann das Durchschnittstempo kontinuierlich zu sinken. Eine besondere Herausforderung stellte der Feld- und Waldweg hinter Eiserfey dar, mit dem man zwar die gefährliche Straße umgehen konnte, der sich aber wegen Schlamm und Geröll als völlig ungeeignet für unsere Unternehmung erwies. Oberschenkel und Hintern hatten doch schon bisher einiges geleistet.

Am Jugendkreuz nutzen wir die besinnliche Pause zu einigen erklärenden Worten zur Matthiasbruderschaft und zur Geschichte der Pilgerkreuze. Auch ein kleines Geschenk an die Fußpilger wurde deponiert. Nach einem Erinnerungsfoto ging es weiter. Nun wurde das Gesäß auf der Römerstraße noch einmal auf Schüttelfestigkeit getestet. Über Blankenheim kämpften wir uns die letzen Kilometer bis Ripsdorf hinauf.

Die erste Unterkunft und der höchste Punkt unserer Wallfahrt auf 495,3m waren erreicht. Sehr zur Freude, besonders von Stefan, begrüßten uns drei junge Damen aus Aachen am Tor des Pfarrheimes, Luisa Freudl, Sarah Freudl und Eva Straaten. In der Küche fanden wir Lydia Freudl vor, die schon unter Volldampf für unser Abendessen sorgte. Damit war nun auch die Aachener Truppe komplett.

Schnell waren die Betten verteilt. Zunächst gab es ein hervorragendes Nudelgericht, bevor der Kampf um die einzige Dusche beginnen konnte. Schließlich waren dann doch alle vom Schweiß des Tages befreit.

Am nächsten Morgen zeigte sich der Bäcker des Ortes mit unserem Wunsch nach 150 Brötchen etwas überfordert. Zum Glück war aber inzwischen Sabine eingetroffen, die mit ihrem Wagen nach Jünkerath fahren und dort das fehlende Backwerk besorgen konnte. Jetzt hatte unsere Truppe ihre volle Stärke erreicht.

Nach reichlichem Frühstück und dem Morgengebet ging es zunächst im strömenden Regen bis Jünkerath bergab. Von hier an radelten wir bei immer schöner werdendem Wetter durch das Kylltal. Zunächst ging es nach Gerolstein. Die Länge der Strecke förderte hier die Stärken und Schwächen des Materials zu Tage, so dass uns gelegentliche Pannen doch einige Zeit nahmen.
In Kyllburg machten wir Mittagspause, die mit einem Sturzregen begann. Marlies hatte wie immer für alles gesorgt, diesmal gab es u.a. selbstbelegte Hamburger. Nun stand uns die erste Herausforderung des Tages bevor, denn wir mussten das bequeme Tal verlassen und die Kyllschleife über den Berg nehmen.

In Auw begegneten wir der Anrather Jugendwallfahrt. Erst gegen 19.00 Uhr erreichten wir Kordel. Noch einmal mussten wir das Tal verlassen und 9 km bergauf über Welchbillig den Helenenberg hinauffahren. Einige zogen es nun doch vor, das Rad zu schieben. Bei einem reichlichen Abendessen aus der Ausbildungsküche der Berufsschule, die von der Ordensgemeinschaft der Salesianer geleitet wird, gab uns Pater Steenken einige Informationen zur dortigen Einrichtung der Jugendhilfe mit Internat und Ausbildungsbetrieben. Nach einer letzten Partie Hockey in der Turnhalle, in der wir übernachteten, krochen wir in unsere Schlafsäcke.

Im Anschluss an ein gutes Frühstück, dem Morgengebet und einigen Worten zum Heiligen Matthias ging es nun im strömenden Regen wieder bergab nach Kordel und dann weiter entlang der Kyll und Mosel nach St. Matthias, wo wir vom Pilgerpater unter Glockengeläut begrüßt wurden und zum Matthiasgrab zogen. 26 nasse und stolze Erstpilger erhielten die Pilgermedaille. Leider musste sich Sabine schon jetzt von uns verabschieden.
Nach einer Tasse Kaffe, einer Cola oder einem Bier ging es zur Kaserne. Udo hatte dort die Unterkunft organisiert. Wir wechselten die nassen Kleider und freuten uns über eine warme Dusche. Dann ging es mit dem Bus in die Stadt. Alle hatten Zeit zur freien Verfügung. Je nach Geschmack wurden Mc Donalds, H&M, aber auch Orte der Kultur, die Porta Nigra, der Dom, die Basilika und die Kaiserthermen aufgesucht. Unsere Beine und Hintern fanden Erholung in den Stühlen der Kaffees. Am Abend trafen wir uns wieder an St. Matthias und gingen von dort zur nahen Gaststätte Rhenania, wo die Schnitzel groß und die Fritten reichlich sind.

Noch einmal fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Der Busfahrer war mit dem Verkauf von 20 Fahrkarten so überfordert, dass er nach 8 Karten aufgab und den Rest umsonst fahren ließ. Die meisten von uns trafen sich wieder an der Porta Nigra, wo wir noch Lifemusik im Freien geboten bekamen. Leider gab es immer wieder einige Regentropfen.

Nachdem die Mitte der Nacht bereits überschritten war, hatten auch die letzten Heimkehrer den Nummerncode am Kasernentor überlistet und lagen im Bett.
Am Morgen ging es zunächst mit dem Rad zum Frühstück in eine andere Kaserne am Moselufer. Anschließend fuhren wir nach St. Matthias und nahmen am Pilgerhochamt teil. Einige unserer jüngeren Teilnehmer waren als Messdiener dabei. Auch unsere Gruppe wurde vom Abt namentlich aufgerufen. Nach der Messe konnten wir die Schwalmtaler Bus- und Autopilger begrüßen und alle bekamen eine Erbsensuppe. Jetzt konnten wir die Fahrräder verladen. Richard Gregorius fuhr sie für uns wieder nach Hause.

Nun deckten sich alle noch mit Heiligen Dingen wie Kreuzen, Kerzen und frommen Büchern ein. Tocci zeichnete sich als bester Knüpfer für Medaillenhalsbänder aus. Noch immer war unser Vorrat an Schokolade nicht erschöpft. Die Aachener mussten sich nun verabschieden. Nach vielen Umarmungen ging es für sie schon zum Bahnhof. Es war nicht das letzte Mal, dass wir etwas gemeinsam unternommen haben.
Um 14.00 Uhr machten wir uns zu Fuß auf zur Römerbrücke, um die Fußpilger zu empfangen und sie nach St. Matthias zu begleiten.
Ihr Einzug in St. Matthias war zugleich unser Schlusssegen. Gegen 17.00 Uhr verabschiedeten wir uns von den Fußpilgern und von St. Matthias im Schlusskreis mit dem Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“.

Jetzt ging es zum Bahnhof Trier Süd. Paul fuhr unser Begleitfahrzeug samt Gepäck nach Hause. Marlies, die eigentlich zu Fuß zurückgehen wollte, musste uns wegen einer Sonnenallergie nun doch im Zug begleiten. Weder die Pilgergruppe noch Marlies haben die Zugfahrt jedoch bereut. Selten hatten wir so viel Freude für 6 Euro.

Um 22.06 kamen wir in Mönchengladbach an. Eltern oder Ehepartner standen schon am Bahnsteig, um uns abzuholen. Noch einmal sahen wir uns am Krankenhausparkplatz in Waldniel. Hier war Koffer- und Fahrradausgabe. Alle fuhren müde, aber froh über eine schöne gemeinsame Wallfahrtszeit nach Hause ins Bett.

Für keinen von uns war dies die letzte Wallfahrt nach Trier.

Wir danken allen, die uns geholfen haben, diese Wallfahrt machen zu können. Besonders Marlies, die als Mutter der Truppe unermüdlich für unser leibliches Wohl und unser Gepäck gesorgt hat, Lydia, die für uns am Herd stand, allen Fahrern und Sponsoren, den freundlichen Menschen unterwegs, den Matthiasbruderschaften in Schwalmtal und natürlich dem Heiligen Matthias, der uns so sicher geleitet hat.

Schwalmtal, im Mai 2005

Gez. Thorsten Aymanns